Allgemeines


Dem Angeln als sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten unsere Interessengruppen eine gute Möglichkeit.

Besonders beliebt waren bisher das Meeresangeln und das Spinnangeln. Aber auch beim Bowling, gemeinsam mit den Partnern, und beim Skat treffen sich Interessierte regelmäßig.
Bowling
Meeresangeln

Halbzeitpause, 22.06.2006


Ein schöner Blick
Am 22.06., so etwa in der Hälfte der Fußballweltmeisterschaft, wollten die Sportfreunde Stefan Fröbel und Burkhard Keller dem alltäglichen Trubel und der Euphorie für ein paar Stunden entgehen und buchten zum Meeresangeln mit "MS Rilana". Leider wurde dieser Törn vom Kapitän abgesagt, mangels Beteiligung, was die beiden aber nicht im Geringsten beeindruckte. Also Pilker raus, Gummifische, Spinner und Blinker rein, Ruten und Rollen getauscht, Wathosen auf Dichtheit geprüft, den Wecker auf Tagesbeginn gestellt und auf an einen der vielen Bodden der Insel Rügen.

Das Wetter versprach einen ruhigen Tag, auch wenn es unterwegs irgendwo regnete. Mit Befahren der Insel waren wir hoch motiviert und zu allem bereit. Ein schöner Sonnenaufgang empfing uns östlich der Wittower Fähre, bei etwas ablandigem Wind. Neben einem kleinen Hafen konnten wir uns ungestört vorbereiten, nicht ohne die erwachende Natur zu genießen und uns über dieses schöne Fleckchen Erde zu freuen.

Das Ufer war von einem breiten Schilfgürtel umgeben, dessen Grün sich nahtlos mit den ufernahen Wiesen verband. Im Schilf war reges Treiben zu hören. Allerlei Geflügel ging dort seinem Tagwerk, der Futterbeschaffung für den Nachwuchs, nach, während vor der Schilfkante majestätisch einige Schwäne ihre Runde drehten.

Mit dem Notwendigsten ausgerüstet, einer mittleren bis leichten Spinnrute mit feiner geflochtener Schnur, allerhand Schächtelchen für die Kunstköder, Hakenlöser, Vorfächer und was man sonst noch zu benötigen glaubt, kämpften wir uns kurze Zeit später durch den Schlamm zum freien Wasser. Dort angelangt, wurden nach den ersten Würfen unsere Befürchtungen wahr, Kraut! Überall Kraut! Kaum ein Wurf gelang ohne Krautberührung. Nach wenigen Metern des Einholens, saß der Blinker meistens im Kraut, aber eben erst nach wenigen Metern. Das war unsere Chance! Da wir etwa 40 bis 50 m von der Schilfkante im Wasser standen, konnte jeder in alle Richtungen sein Glück versuchen. Plötzlich machte Stefan eine passende Bemerkung und mein Blick zu seiner Rute sagte mir: Hier bahnt sich etwas an. In der Tat hatte unmittelbar an der Schilfkante ein guter Hecht seinen Mepp's genommen und uns deutlich klar gemacht, wie unterschiedlich sich das Drillen eines guten Fisches vom festen Ufer aus oder eben in Wathosen, fast auf Höhe des Fisches, gestaltet. Stefan hat es aber in bemerkenswerter Manier gemeistert. Ohne zu treiben, mit viel Zeit und Geduld gab er dem Hecht Gelegenheit, sich ordentlich auszutoben. Nach einigen Minuten, als schon so manche künstliche Krautinsel an der Oberfläche vom Wind erfasst, den Wellen in Richtung offene See folgte, gab der Hecht auf und zeigte uns längsseits seine schöne Färbung. Nach wenigen Augenblicken und einigen eher harmlosen Fluchten, war die Anspannung aus Stefans Gesicht gewichen. Der gute Hecht war sicher gelandet und wurde versorgt. Natürlich waren unsere Sinne jetzt noch mehr gereizt und sensibilisiert. Ständig die Frage: Hänger oder Biss? Das ist anstrengend.

Mit aufsteigender Sonne verstummte nach und nach das wilde Treiben im Schilf und die Temperatur stieg langsam an. Alles suchte offensichtlich einen schattigen Platz. Wir bewegten uns noch einige hundert Meter an der Schilfkante entlang und fingen jeder noch einige untermaßige Hechte, die unserem Wunsch, ihre Eltern oder Großeltern vorbei zu schicken, leider nicht nachkamen. So beendeten wir den Angeltag.

Stefan konnte einen 90 Zentimeter Hecht von knapp sechs Kilogramm mit nach Hause nehmen. Auch wenn die Anreise ziemlich weit war, so war es ein erholsamer und erfolgreicher Angeltag.

Auf der Rückfahrt erkundeten wir noch einige Gewässer, die später vielleicht noch einmal zur Sprache kommen könnten.

Stefan Fröbel
Burkhard Keller