Meeresangeln, 19.03.2006

Ostsee vor Gedser


Unser Angelausflug begann am Sonntag um 2.00 UHR. Ich habe Klaus, Maik und Eckbert in Köpenick abgeholt. Alle anderen (Volker, 2 x Manfred, 2 x Wolfgang, Klaus-Dieter, Jens, Dennis) sind entweder alleine oder auch in Fahrgemeinschaften zum Fährhafen nach Rostock gefahren. Unsere Laune war sehr gut und wir waren wie immer voller Angeldrang.

Meeresangeln vor Gedser
Es regnete leicht auf unserer vorkommnisfreien Fahrt nach Rostock. Nach kurzem Hallo auf dem Parkplatz hieß es Fährkarten für 5 Euro pro Angler und Gepäck für Hin- und Rückfahrt am gleichen Tage kaufen und im Anschluss ein kurzer Bustransfer zur Fähre. Mit uns auf der Fähre nur zwei weitere Fußgänger und einige wenige weitere Reisende
mit Pkw oder Bussen. Die Fähre fuhr pünktlich 6.00 Uhr los. Maik und ich haben es uns bequem auf den wenigen und daher sehr begehrten Sesseln gemacht (ich mit Kurzschlaf) und die anderen bei Kaffee in der Cafeteria.

7.45 Uhr Ankunft und Landung in Gedser mit 300 Meter Fußmarsch zum Fischereihafen. Der Kapitän Sven-Erik Rassmussen erwartete uns bereits an seiner schon gut geheizten und nur
für uns reservierten MS Amigo.

Dieses Schiff ist ein umgebauter Fischkutter Bj. 1982 und mit modernster Technik u. a. Autopilot, Seekarten auf Flatscreen, optische Scrollmaus, Kreiselkompass, Radar, Sonar, Echolot. ausgerüstet. Es gibt Sitz- und Schlafmöglichkeiten unter Deck. Der kostenfreie Kaffee dampfte bereits trinkbereit in zwei Thermoskannen. 8.15 Uhr hieß es Leinen los bei Windstärke 4-5, starker Bewölkung, teilweise Nebel, einer Drift entgegen dem Wellengang und einer vereinbarten Ausfahrzeit bis 16.00 Uhr.

Die Ausfahrt in .ruhigeres Angelgewässer. war wie vom Kpt. versprochen sehr ruppig und brachte den ersten Angelfreunden ein ungutes Gefühl in der Magengegend oder mehr. Nach ca. 2h sind wir in den "Fanggründen" angekommen. Dorsch war da und auf dem Echolot gut zu sehen. Also Ruten ins Wasser und dem Dorsch und Hering nachgestellt. Nächster Halt und den Fischen wieder auf der Spur.

Neuer Standort und den immer noch gut auf dem Echolot erkennbaren Dorschen nachgestellt u.s.w.

Absolute Erfolglosigkeit- Es half alles nichts. Nicht ein Schwanz hat sich sehen lassen bzw. überlisten lassen.   

Abbruch gegen 12.30 Uhr wegen reinem Materialbadens und somit die Möglichkeit eine Fähre früher zurückzufahren. Der Kapitän sah dieses auch so und vermutete, dass der Dorsch eventuell wegen der Laichtätigkeit nicht beißt, da bereits am Vortag so gut wie nichts gefangen wurde. Die zwei Kannen Kaffee sind nicht einmal alle geworden, andere Getränke sind überhaupt nicht geordert worden, da über die Hälfte der Angelfreunde seekrank war. Darunter auch zwei denen das bisher noch nie passiert ist. Als Fahrpreis wurden uns pro Person anstatt der fälligen EUR 35,00 nur EUR 20,00 abgerechnet. 15.00 Uhr Fährstart in Gedser, gegen 16.30 Uhr wieder in Rostock und kurzer Bustransfer zum Parkplatz. Alle Angelgerätschaften in die Autos verstaut, kurze Verabschiedung und Rückfahrt in die heimatlichen Gefilde.

Trotz eines erstmals fanglosen Angelausfluges hatten wir, nach der einhelligen Meinung aller, keinen erfolglosen Angeltag. Sven-Erik mit seiner ruhigen und freundlichen Art und seine gut ausgestattete MS Amigo sind zu empfehlen.

Tja und wir, wir waren gut gelaunt und voller Angeldrang auf das nächste Mal, wie bei unserer Abfahrt.

Euer Stefan

Spinnangeln, 10.06.2006

Voßkanal bei Krewelin


Am 10.06.2006 traf sich der "harte Kern" der Spinnangler am Voßkanal bei Krewelin (Ausbau). Obwohl schon einige Zeit seit dem Beginn der Hechtsaison verstrichen war, waren wir überzeugt, einen schönen Angeltag zu erleben. Nach einer fast Vollmondnacht und einem sehenswerten Sonnenaufgang bahnte sich jeder seinen Weg zum Ufer durch hohes Kraut und manchmal dichte Sträucher. Hierbei leisteten die Watstiefel gute Dienste, denn zum einen blieben die Sachen trocken, zum anderen boten sie Schutz vor Zeckenbissen.

Im und am Wasser war schon reges Leben und beim Vorbereiten der leichten Spinnruten suchten die Blicke immer wieder die Wasseroberfläche ab. Aus verschiedenen Richtungen war lautes Rauben und Schlagen von Fisch an der Wasseroberfläche zu hören.

Barsche
Das Spinnangeln gestaltete sich etwas schwierig, da zu dieser Zeit das Kraut schon flächendeckend wucherte und das Spinnen nur an den Rändern zuließ. Zu oft blieb der Köder hängen oder zog eine lange Krautfahne hinter sich her. Kleine Barsche griffen die Köder an, ohne aber beherzt zuzufassen. Was so verheißungsvoll begann, machte mehr und mehr Mühe. Die Fänge waren äußerst bescheiden. Das traf für alle zu, so dass sich kein herausragendes Ergebnis einstellen wollte.

In der Uferzone schwammen unzählige kleine Brutfische, die dicht unter der Oberfläche immer wieder aufstiegen, um fressbares Schwimmendes unter Wasser zu ziehen. Unter ihnen, unmittelbar über dem Grund standen regungslos einige kleine Barsche, die sich von Zeit zu Zeit in den Schwärmen bedienten. Aber auch größere Rapfen zogen paarweise in diesen Uferregionen umher, um leichte Beute zu machen. Nach meiner Überzeugung haben in dieser Situation unsere kleinen Spinner und Gummifischchen nur gestört. Als ich den kleinsten Gummifisch aus meiner Ausrüstung durch das Wasser taumeln ließ, schlug ein schon kapitalerer Uklei zu und konnte sicher gelandet werden. Aber auch Plötzen waren auf den "Mini" aufmerksam geworden, "begleiteten" ihn bis zum Herausheben der Montage, ohne ernsthaft zuzuschlagen.

Trotz magerer Beute hatten wir schöne Stunden. Für Helmut war das Angeln noch nicht beendet. Mit dem Versprechen, einen guten Fang per e-mail zu senden wollte er noch ein "Stündchen" anhängen. Die e-mail blieb aber aus...

Markus hatte mit 14 Barschen und 580 Gramm das glücklichste Händchen. Ihm folgten Stefan mit 10/360gr. Und Burkhard mit 4/120gr.

Vor dem Einsteigen in die Autos stellte jemand die Frage: "Was machen eigentlich die anderen Interessengruppen?"

Burkhard Keller

Spinnangeln, 26.08.2006

Oder-Spree-Kanal


Am 26.08.2006, bei gleich bleibendem, aber sehr niedrigem Luftdruck, traf sich die Interessengruppe Spinnangeln in bewährter Formation am Oder-Spree-Kanal, Fußgängerbrücke Wernsdorf. Das Wetter schwankte zwischen sofortigem Wolkenbruch oder Dauerregen, aber noch war es trocken, wenngleich es in der Ferne grummelte und blitzte. Die Angeln waren schnell montiert und jeder zog mit seinem "Geheimtipp" an die für ihn geeignete Stelle. Das Gewitter ließ nicht lange auf sich warten und unterbrach unser eben begonnenes Spinnangeln abrupt mit einem Starkregen. Alle suchten irgendwo Schutz. Allein ein Haubentaucherweibchen mit einem Jungen ließ sich davon nicht beeindrucken. Während das Junge die ersten selbständigen Tauchversuche unternahm, tauchte die Mutter ausgiebig und legte lange Strecken unter Wasser zurück. Bei jedem Auftauchen blitzte ein Fischchen im Schnabel. Dazu stieß sie einen Ton aus und das Junge kam mit Höchstgeschwindigkeit, um sich diesen Leckerbissen zu holen. Einmal jedoch kam es umsonst, da hatte die Mutter das Fischchen selbst verspeist.

Mit dem Nachlassen des Regens konzentrierten sich die Blicke wieder auf das Verhalten der Spinnrute. Mit Beendigung brachte jeder ausnahmslos Stachelritter auf die Waage. So fingen die Sportfreunde Turczer 160 Gramm, Keller 530 Gramm, Fröbel 820 Gramm und Markus Neppach 1050 Gramm. Auch wenn uns die Hechte, Zander, Döbel und Rapfen keines Blickes gewürdigt hatten, so war es insgesamt ein schöner Vormittag.

Beim Rückmarsch zum Parkplatz wurden die ersten Pilze entdeckt. Birkenpilz, Ziegenlippe und Parasolpilz glänzten regennass. Mit dem Gedanken, mit der Familie in nächster Zeit in die Pilze zu fahren, verabschiedeten wir uns.

Burkhard Keller

Spinnangeln, November 2006

Boddengewässer Rügen


Da irgendwo stehen die Hechte
Stefan Fröbel trotzt dem Unwetter
Am 03.November war es endlich so weit. Der Höhepunkt des Jahres, Spinnangeln in Boddengewässern, ließ die Autofahrt nach Udars (Rügen), wo unsere Unterkunft gebucht war, wie im Fluge vergehen. Als wir den futuristisch anmutenden Neubau des Rügendammes passierten, waren unsere Gedanken nur noch beim Hecht und Co. Am Sonnabend 08.00 Uhr brachen wir zu einem geführten Angeln vom Hafen Schapprode aus auf. Wichtig war es, ein Plätzchen zu finden, an dem das Angeln auch bei starkem Wind und Regen noch Freude machte.
Und das war gar nicht so einfach, denn mit einem .rauhwassertauglichen Boot. von 5,30 m Länge und Windstärken um 5 . 6, muss man sich nicht nur auf den Lauf des Blinkers, sondern auch auf einen festen Stand konzentrieren. Einige Hechte, untermassig bis 80 cm, waren die Beute im 1,50 bis 2,00 m tiefen Wasser. Dort, wo es etwas tiefer wurde, gingen gute Barsche auf die Spinner. Alle Hechte wurden zurückgesetzt, die Barsche mitgenommen.

Der soll mal seine Großeltern vorbeischicken
Vermutlich wieder keine Hechtdame
In der Nacht zu Sonntag frischte der Wind noch mehr auf und trieb dichte Regenwolken von Nordwest auf uns zu. Waten war angesagt. Das Gebiet um "Steinkoppel" am Breetzer Bodden schien für unser Vorhaben geeignet. Schnell waren wir wasserfest verhüllt und stiegen in die noch mäßig warme See. Sturm und Strömung hatten das Wasser getrübt. Der Erfolg wollte sich nur zögernd einstellen. Einige kleine Hechte und ein Barsch waren die magere Ausbeute. Als sich der Wind noch mehr verstärkte und der Spinner mehr durch Zufall als durch Können des Anglers geführt wurde, beschlossen wir am Nachmittag das Angeln einzustellen und die verbleibende Zeit zu nutzen, um Angelstellen für den nächsten Tag ausfindig zu machen.

Der Blick aus dem Fenster am Frühstückstisch gab unseren Erwartungen am letzten Tag einen kleinen Dämpfer. Der Wind war zum Sturm angewachsen. Kein Boot würde heute hinausfahren, andere würden schützende Häfen aufsuchen. Genau das war auch unsere Idee und so montierten wir kurze Zeit später unsere Spinnangeln im Breeger Hafen. Hier ging es Schlag auf Schlag. Hechte und Barsche ließen sich von .Mepps, Kupfer, Größe 4 bis 5. verwöhnen. Aber auch Gummifische legten so manchen Stachelritter auf die Flossen. Um die Mittagszeit wurde es etwas ruhiger mit dem Appetit der Fische. Als am Nachmittag immer mehr Angler kamen, war uns klar, sie haben wieder Hunger. Und tatsächlich erlebten wir noch eine gute Beißzeit.

Watfertig
Eine schöne Strecke Barsche
Gegen 15.00 Uhr stellten wir fest, dass unsere Erwartungen an das Angeln in einem Hafen bei weitem übertroffen wurden und bereiteten die Heimfahrt vor. Jeder von uns hatte gefangen, Fisch mit nach Hause genommen und hatte schöne Erlebnisse. Die Bandbreite der der gemachten Erfahrungen erstreckten sich vom erstmaligen Waten und Bekanntschaft machen mit dem Wasser beim Ausrutschen bis zur Erkenntnis, dass weniger die Farbe des Spinners, sondern viel mehr das Führen des Spinners und das Fühlen eines Anbisses über den Erfolg entscheiden.

 
Es waren schöne und erfolgreiche drei Tage.
Burkhard Keller